Nun befinden wir uns im 4. Lockdown. Mit den Ausgangsbeschränkungen einher gehen fast automatisch eine Reduktion der sozialen Kontakte, (familiäre) Konflikte aufgrund unterschiedlicher Sichtweisen zu bestimmten Themen, wenig Abwechslung (sowohl in der Freizeit als auch im Berufsleben), weniger Aktivität – insgesamt ein Verlust des normalen Alltags.
Dadurch können negativ erlebte psychische Zustände, wie Anspannung, Müdigkeit, Depressivität oder Gereiztheit, entstehen.
Wie können wir es trotz all dieser Einschränkungen schaffen psychisch stabil zu bleiben?
Ich möchte Ihnen im Folgenden ein paar Ideen nennen, die Ihnen dabei helfen können:
- Struktur: Überaus wichtig ist es, eine Struktur beizubehalten oder zu generieren. D.h. Planen Sie Ihre Tage im Voraus. Stehen Sie zur gewohnten Uhrzeit auf und gehen Sie zur gewohnten Uhrzeit zu Bett. Achten Sie auf eine regelmäßige und ausgewogene Ernährung und auf regelmäßige Pausen.
- Frische Luft und Bewegung: Sie fühlen sich gestresst, gereizt oder müde und schlapp? Dann raus an die frische Luft! Sie müssen keinen Dauerlauf absolvieren. Es reichen bereits 30 Minuten zügiges Gehen an der frischen Luft, um Stress abzubauen, Vitamin D aufzunehmen und einen klaren Kopf zu bekommen.
- Soziale Unterstützung: Achten Sie auf einen regelmäßigen Austausch mit Ihren Liebesten. Sollten Sie nicht in einem gemeinsamen Haushalt wohnen, dann planen Sie regelmäßige Telefonate oder Videocalls ein. Die Coronazeit hat zumindest bewirkt, dass neue Möglichkeiten zur Verfügung stehen: Haben Sie z.B. schon einmal einen Spieleabende online veranstaltet?
- Entspannung: Es ist gut möglich, dass Sie im Homeoffice mehr arbeiten als im Büro und Sie sich dadurch überlastet fühlen. Die zusätzliche ständige Erreichbarkeit kann Stressgefühle noch verstärken. Oder Sie arbeiten in einem systemrelevanten Beruf und müssen sehr viel für die Gesellschaft leisten. Auch schlechte Nachrichten aus den Medien können zu körperlichen und seelischen Anspannung beitragen. Egal in welcher Situation Sie sich auch befinden: Achten Sie ganz besonders auf Auszeiten! Um geistig und körperlich abschalten zu können, eignen sich nicht nur die bewährten Entspannungsverfahren, wie progressive Muskelentspannung oder Autogenes Training. Auch Achtsamkeits- oder Atemübungen sowie wohltuende Bäder, sanfte Musik oder angenehme Düfte (z.B. Lavendel) können dabei helfen, Anspannungszustände zu reduzieren.
- Neue Hobbys: Da Fitnessstudios, Sportvereine usw. aktuell wieder geschlossen sind, können Sie vielleicht neue Hobbies für sich entdecken. Was halten Sie von einem Kochkurs oder einer Sporteinheit online? Wann haben Sie zuletzt etwas gemalt? Nutzen Sie die neu gewonnene Zeit und überlegen Sie, womit Sie neben Ihren gewohnten Hobbys gerne Zeit verbringen?
- Psychotherapeutische Unterstützung: Wenn es Ihnen trotz der genannten Ideen schwerfällt, eine Struktur im Alltag aufrechtzuerhalten oder wenn Sie an geraumer Zeit an psychischen Beschwerden, wie Ängsten, Depressionen, Burnout oder psychosomatischen Symptomen leiden, kann auch eine Psychotherapie bzw. eine psychotherapeutische Unterstützung sinnvoll sein.
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